Vom Holz-Forschungsprojekt ins Holzhaus
Nachdem die beiden Frauen ihr Holzhaus in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller nach ihren Wünschen geplant hatten, wurden die einzelnen Wandelemente in der Werkstatt gefertigt, per Tieflader zum Baugrundstück gefahren und dort mit Hilfe eines Krans auf den Bauplatz gehievt. Zusammen mit dem Richtmeister von Fullwood und vielen befreundeten Bauhelfern bauten Dorit und Heike ihr Holzhaus samt Dach in wenigen Tagen auf. Außerdem zimmerten sie die Trennwände (Ständerwerk) im Haus selbst – das Beplanken der Trennwände übernahm eine Fachfirma – und strichen die schlichten, glatten Massivholzwände eigenhändig an. Drinnen wählten sie dafür einen farblosen UV- und Griffschutz, der ein Nachdunkeln des Holzes verhindert, und draußen gefiel ihnen eine ökologische Lasur in einem modernen, hellen Grau. Grau in Grau erschien den Damen dann aber doch zu trist, zumal auch die modernen Dachziegel (Glattziegel) grau sind, weshalb sie kleine Flächen mit einem kontrastreichen, belebenden Orangerot anstrichen. Dazu kombinierten sie weiße Fensterrahmen, die zum zeitlosen Look passen und das helle Erscheinungsbild unterstreichen und bauten, ebenfalls in Eigenleistung, die Wärmedämmung in die Giebelwände sowie im Dach und im Fußbodenbereich ein. Nur drei Monate dauerte es vom Hausaufstellen bis zum Einzug!
Offener Kommunikationsbereich
Neben ökologischen Materialien wie Holz und hochwertigem Linoleum (Bodenbelag) legten die Hausbesitzerinnen großen Wert auf einen offenen Wohnbereich, der ständige Kommunikation untereinander und mit Gästen ermöglicht. Die Bereiche Wohnen, Essen und Kochen gehen fließend ineinander über und schaffen einen großflächigen Raum, der bis zum First offen ist. Von der enormen Raumhöhe profitiert auch die offen gehaltene Galerie, welche gut 1/3 der Hausfläche entspricht. Dort oben können Freunde und Familie übernachten, wenn das eigens für Arbeit und Gäste vorgesehene Zimmer im Erdgeschoss besetzt ist. Direkt unter der Galeriefläche befinden sich Schlafzimmer, Badezimmer, WC und Arbeits-/Gästezimmer. Diese Räume sind vom offenen Bereich abgetrennt. An der Nord-West-Ecke des länglich-rechteckigen Hausgrundrisses befindet sich ein kleiner Anbau (betont durch den orangeroten Anstrich), welcher den Eingangsbereich und einen Hauswirtschaftsraum mit der Gas-Brennwerttherme beherbergt. Durch diesen Bereich gelangt man direkt in die offene Küche. Modern, schlicht und mit wenigen Möbeln haben Heike und Dorit ihr Reich gestaltet. Dazu hätte ihrer Meinung nach keine offene, rustikale Balkendecke gepasst, deshalb ließen sie die Dachschrägen mit langen glatten Latten beplanken – lediglich der Firstbalken ist noch sichtbar.
Im Holzhaus ländlich leben, nahe der Großstadt
Auf Grundstückssuche radelte Heike stundenlang um Berlin um eine schöne Gegend in Seenähe und mit gutem Bahnanschluss in die City zu finden. Mitten im Grünen, in der Nähe des Kalksees und des Flankensees, steht heute Holzhaus „an der Schleuse“, und die beiden Frauen sind einerseits schnell bei Ihren Arbeitsplätzen in der Stadt und erfreuen sich andererseits an Wald- und Feldtieren, von Füchsen bis Wildschweinen, auf ihrem Grundstück. Außerdem haben sie in ihrem neuen, größeren Holzhaus deutlich niedrigere Heizkosten als in ihrer kleineren Mietswohnung zuvor, und die neuen Nachbarn sind mindestens genauso offen und herzlich.